
„Der Zauberer von Oz“ ab 10. Juli auf der Burghalde Kempten
Von Ulrike Rottenburger
„Zauber liegt über Oz ….“ so klingt es über die Probebühne und durchs Stadttheater in diesen Tagen. Denn die heiße Probenphase für den Märchensommer Allgäu hat begonnen. Die professionellen Schauspielerinnen und Musical-Sängerinnen bereiten sich szenisch, musikalisch und choreografisch auf ihre Rollen im „Zauberer von Oz“ vor. Premiere des Open-Air-Spektakels auf der Burghalde Kempten ist am 10. Juli. An vier Wochenenden bis 18. August ist dann das interaktive Märchentheater mit viel Musik zu erleben.
Regie führt Theaterdirektorin Silvia Armbruster, die sich für das bunte Familienspektakel Einiges einfallen lässt. Auch in diesem Jahr dürfen die kleinen und großen Zuschauer wieder Mitfiebern, Mitsingen, Mittanzen und müssen sogar ein kleines Rätsel lösen.
Alle Infos und Termine gibt es hier: www.maerchensommer-allgaeu.de
Der Zauberer von Oz und seine Entstehungsgeschichte
Der Zauberer von Oz ist ein Kinderbuch des amerikanischen Schriftstellers Lyman Frank Baum.
Ursprünglich wollte Baum kein Kinderbuch schreiben, er war Journalist und kein Kinderbuchautor. Die Geschichte des Waisenmädchens Dorothy, das durch einen Sturm ins Land Oz geschleudert wird, hat er seinen Kindern einfach nur zur Guten Nacht erzählt. Aber seine Kinder haben diese Geschichte geliebt und wollten sie immer wieder hören. So drängte Mrs. Baum schließlich ihren Mann die Geschichte aufzuschreiben, da sie, wenn ihr Mann abends außer Haus war, die Geschichte allein nicht erzählen konnte. Also schrieb Frank Baum „The Wonderful Wizard of Oz“ und veröffentlichte das Buch im Jahr 1900. Über Nacht wurde ein Riesenerfolg daraus.
Viele US-Amerikaner sind mit „The Wonderful Wizard of Oz“ aufgewachsen und sie sind mit der Geschichte so vertraut wie wir mit den Märchen von Hänsel und Gretel oder Rotkäppchen.
Es entstanden unzählige Theaterstücke, Musicals, Ballette, Stummfilme, Farbfilme – und 1939 schließlich der berühmte Musical-Farbfilm mit Judy Garland in der Rolle der Dorothy. Jetzt war die Geschichte weltberühmt. Als einer von nur vier Spielfilmen ist „Der Zauberer von Oz“ inzwischen Teil des Weltdokumentenerbes der UNESCO.
1940 wurde die Geschichte „The Wonderful Wizard of Oz“ zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt. Seitdem erfreut sich „Der Zauberer von Oz“ auch im deutschsprachigen Raum zunehmender Beliebtheit und ist zu einem Kinderbuchklassiker geworden.
Worum geht es beim Märchensommer im Zauberer von Oz?
Das Waisenmädchen Dorothy wird durch einen Wirbelsturm ins geheimnisvolle Land Oz geschleudert und verliert dabei ihren Schulrucksack. Dorothy hat nur einen Wunsch. Sie möchte so schnell als möglich wieder nach Hause zu ihren Pflegeeltern Tante Anni und Onkel Franz. Doch wie sie das anstellen soll, weiß sie nicht. Da begegnet sie der guten Hexe Glinda und den Einwohnern des Landes Oz, den Munchkins, und sie alle feiern Dorothy als die Retterin von Oz. Denn Dorothys Schulrucksack ist im Sturm auf die böse Hexe des Ostens gefallen und hat sie getötet. Dorothy ist entsetzt, doch Glinda tröstet sie, schenkt ihr die Schuhe der bösen Hexe, spendet ihr Mut und sagt: Nur der Zauberer von Oz kann Dir helfen nach Hause zurück zu kehren. Allerdings musst Du drei Aufgaben für ihn lösen: Du musst einen Geheimcode knacken, ein Liebesgedicht schreiben und die böse Hexe des Westens besiegen und dem Zauberer von Oz zum Beweis Deines Sieges den Regenschirm der bösen Hexe bringen. Folge einfach der gelben Straße, dann wirst Du den Zauberer von Oz schon finden.
Mehr oder weniger verzweifelt und überfordert macht sich Dorothy auf den Weg. Da begegnet sie einer Vogelscheuche, die nur einen sehnlichen Wunsch hat. Statt Stroh im Schädel, wünscht sie sich Verstand. „Komm mit mir mit zum Zauberer von Oz. Vielleicht kann er Dir helfen“, sagt Dorothy und macht sich gemeinsam mit der Vogelscheuche auf den Weg. Bald begegnen sie einem Blechmann, der kein Herz mehr hat und doch so gerne wieder lieben können möchte. Auch ihn überredet Dorothy mitzukommen. Da begegnet das Trio einem feigen Löwen, der nicht brüllen kann. „Komm mit zum Zauberer von Oz. Vielleicht kann er Dir Mut schenken“, schlägt Dorothy vor – und so ziehen die vier gemeinsam weiter.
Eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Mut und Füreinander einstehen nimmt ihren Lauf.
Wie das genau weiter geht, wollen wir Ihnen hier noch nicht verraten.
Nur so viel sei gesagt: Das Quartett schafft es, nicht zuletzt durch die Hilfe der Zuschauer, die Aufgaben zu lösen. Schließlich finden sie sogar die Smaragdstadt und begegnen dem Zauberer von Oz. Dabei machen alle vier Figuren ganz erstaunliche Erfahrungen mit sich selbst und erlangen neue Erkenntnisse ihrer Fähigkeiten. Und gewinnen dadurch Selbstvertrauen.
Das Besondere am Märchensommer ist: Es gibt nicht nur eine spannende Geschichte, die Regisseurin Silvia Armbruster unterhaltsam und einfallsreich inszeniert. Das aufwändige Kostüm- und Maskenbild (Agnes Hamvas, Helen Laitzsch), das überraschende Bühnenbild (Agnes Hamvas/Sabina Scholz) sowie die mitreißende Musik (Andreas Radovan/Thomas Killinger), begeistern alle Generationen gleichermaßen und sorgen für ein eindrucksvolles Erlebnis mit der ganzen Familie. Das ist Theater für alle Sinne!